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Shannon-Info.de on tour - September 2001 (Teil 4)
von Stefan Kupner

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Gegen 16 Uhr erreichen wir Battlebridge Lock, die Einfahrt in den Lough-Allen Kanal. Die Schleuse sieht so schmal und unscheinbar aus, daß man fast daran vorbeifahren könnte. Nur einige Stromschnellen und Felsen weisen darauf hin, daß der Shannon ab hier nicht weiter befahrbar ist.

Der Schleusenwärter ist leider nicht anwesend. Ein irisches Paar erklärt mir, sie hätten bereits über die an der Schleuse vorhandene Funkanlage, Kontakt mit ihm aufgenommen und er wäre "bald" zurück. Nach nur knapp einer Stunde erscheint er auch und da die Schleuse gerade "unten" ist, werden wir als erstes geschleust. Kurz darauf sind wir im schmalen Kanal und nun ist höchste Konzentration gefordert. An einigen Stellen ragen die Bäume so weit in den Kanal, daß unser Boot so gerade durchpaßt. Der Schleusenwärter erzählte uns, daß die Bäume im Winter geschnitten werden sollen.


Battlebridge Lock

An den beiden übrigen Schleusen werden wir bereits erwartet, der Schleusenwärter kennt die Fahrzeiten durch den Kanal genau und ist zum passenden Zeitpunkt vor Ort. Bei Drumleague Lock werden drei Boote abwärts geschleust und damit sind wir für diese Nacht das einzige Boot auf dem gesamten Lough Allen. Der Schleusenwärter fragt uns, ob wir über Nacht im See bleiben wollen. Als ich das bejahe und Spencer Harbour als unser Ziel angebe, warnt er uns, es könnte dort etwas "rough" werden. Ich bezweifle das jedoch, da das Wetter jedoch keinerlei Anzeichen für stärkere Winde zeigt. Mit der einsetzenden Dämmerung fahren wir auf den See hinaus. Da wir nur noch für ca. 1,5 Stunden Tageslicht haben, schlagen wir den direkten Weg nach Spencer Harbour ein. Unterwegs haben wir die Gelegenheit einen sehr schönen Sonnenuntergang zu fotografieren und erreichen nach ca. 1 Stunde Fahrt unser Tagesziel.

Wir legen sicherheithalber so an, daß wir bei Wetterverschlechterung problemlos den Anleger verlassen können. Außerdem wird das Boot etwas lockerer angebunden, um allen Eventualitäten vorzubeugen. Im Falle von stärkeren Süd- oder Ostwinden ist Spencer Harbour nicht ganz ungefährlich, daher ist hier etwas Umsicht erforderlich, insbesondere wenn man alleine im See ist.

Wir stellen fest, dass der Schleusenwärter als Wetterfrosch untauglich ist und unser Eindruck uns nicht getäuscht hat. Nach dem Abendessen verbringen wir noch einige Zeit an Deck und genießen einen fast windstillen Abend.


Sonnenuntergang am Lough Allen

21.09.01 - Unser letzter Tag auf dem Shannon

Gegen 8 Uhr werde ich von der Sonne geweckt, die über den Iron Mountains erscheint. Es ist immer noch fast windstill und ich nutze den Morgen eine schöne Fotoserie zu schießen. Von Norden her zieht eine Wolkenfront auf, die uns jedoch vorerst nicht erreicht. Auch an unserem letzten Tag meint es das Wetter gut mit uns.

Gegen 9 Uhr erscheinen Bauarbeiter am Anleger, die kurz darauf eine Mischmaschine und einen Bagger in Betrieb nehmen. Wir flüchten vor dem Lärm und fahren mitten auf den See hinaus. Auf dem Wasser stellen wir die Maschine ab und lassen uns treiben, um die Morgensonne an Deck zu genießen. Mein GPS sagt mir, daß wir nach einer Stunde gerade mal 150 Meter abgetrieben sind. Da es im Lough Allen außer einer Lachsfarm keine Hindernisse gibt, kann man sich auf dem gesamten See frei bewegen, solange man genügend Abstand zum Ufer hält.


Spencer Harbour - Lough Allen

Etwas später nehme ich die Küche in Betrieb und es gibt Spiegeleier mit Bacon zum Frühstück. Frank zieht es allerdings vor, irgendwelche "Frühstücks-Cerialien" zu sich zu nehmen. Die Dinger sehen aus wie Grillanzünder und werden deshalb von mir auch so genannt. Mir ist unklar, wie man dieses Zeug essen kann, ohne daran zu ersticken.

Nach dem Frühstück startet Andreas einen weiteren Versuch, frischen Fisch für das Abendessen zu erbeuten. Leider ist er jedoch erfolglos. Durch die zunehmende Wärme nutzen diverse Mückenschwärme die Windstille um uns heimzusuchen, wir beschließen daher den Rückweg anzutreten.

An der Schleuse angekommen, rufe ich den Schleusenwärter über die Funkanlage. Nach 20 Minuten ist er da und wir fahren erneut durch den Lough-Allen Kanal. Das Wetter wird leider etwas schlechter und die Wolken holen auf. Von Regen ist jedoch nach wie vor nichts zu sehen. Bei Drumleague Lock warten wir die Mittagspause des Schleusenwärters ab, gegen 15 Uhr verlassen wir den Kanal und fahren zurück in Richtung Carrick-on-Shannon. Auf dem Weg entdecke ich mindestens 3 weitere Eisvögel, einer bleibt direkt neben dem Boot auf einem Baustamm sitzen. Natürlich habe ich gerade jetzt meine Kamera nicht griffbereit und komme so um ein schönes Foto.


Im Lough Allen-Kanal

In Carrick angekommen, werden schnell noch ein paar Getränke eingekauft, da wir uns gestern etwas mit den benötigten Mengen verschätzt haben. Bei Emerald Star Line werden wir nach einiger Zeit freundlich gebeten unseren Liegeplatz zu räumen, da er für Bootsrückgaben benötigt wird. Da wir sowieso alles erledigt haben, machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Marina von Shannon Erne Waterway Holidays bei Cootehall.

Wir folgen wiederum dem schon bekannten Flußabschnitt in Richtung Norden und biegen nach kurzer Fahrt in den Boyle River ein. Hier sind heute viele Angler mit Lakebooten unterwegs, wir haben aber nicht mehr genügend Zeit nochmal unsere Angel auszuwerfen. Gegen 17:30 Uhr erreichen wir den Heimathafen und machen direkt an der Dieselsäule fest. Da Paddy Gilboy nirgendwo zu sehen ist, rufe ich ihn auf dem Handy an und erfahre, daß er gerade zuhause ist, um sein Abendessen einzunehmen.

Ca. 1 Stunde später erscheint er dann und unser Boot wird erstmal aufgetankt. Wir haben in einer Woche lediglich 120 Liter Diesel verbraucht, obwohl wir relativ viel gefahren sind. Der geringe Verbrauch erklärt sich durch die vielen langsamen Passagen, die wir diesmal befahren haben, im Schnitt sind es schließlich unter 5 Liter/Stunde.

Den Abend nutzen wir dazu das Boot gründlich zu reinigen und unser Gepäck zu packen. Wir erfahren, daß Andreas und ich bereits um 4 Uhr abgeholt werden, obwohl unser Flieger erst um 9:55 Uhr von Dublin startet. Ich vermute, daß der Bus in Carrick-on-Shannon noch diverse Gäste aufsammeln muß und daher etwas mehr Zeit eingeplant wurde. Frank und Thomas haben es besser, da sie eine weitere Woche auf dem Shannon verbringen werden und per Taxi nach Killinure weiterreisen. Ihre Abfahrtszeit wird auf 10 Uhr festgelegt.

Der Rest des Abends vergeht schnell bei einigen Guinness und Gesprächen mit Paddy Gilboy. Wir erfahren, daß wir tatsächlich die wettermäßig beste Woche der ganzen Saison erwischt haben. Gegen 24 Uhr liegen wir in den Kojen, um wenigstens noch drei Stunden Schlaf zu bekommen.


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(c) 2001, Stefan Kupner