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Shannon-Info.de on tour - September 2001 (Teil 3)
von Stefan Kupner

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19.09.01 - Camlin River

Ich wache gegen 10 Uhr auf und fühle mich trotz der etwas ausführlichen Getränkeprobe des Vorabends relativ fit. Da der Rest der Crew noch in den Federn liegt, schaue ich noch mal bei den Wavelinern im Büro vorbei. So nach uns nach erscheint dort auch der Rest der Truppe, angelockt vom leckeren Kaffee dort. Andreas muß allerdings ein kleines Hindernis überwinden und das Boot durch das Fenster verlassen. Thomas hatte ihn nicht mehr in der Koje vermutet und daher das Boot abgeschlossen.

Gegen 12 Uhr beginne ich zu drängeln und treibe die träge Bande zum Aufbruch. Da der ganze Tagesplan sowieso schon durcheinander ist, möchte ich wenigstens noch ein gutes Stück zurück nach Norden kommen. Unser eigentliches Ziel Kilglass werden wir nicht mehr erreichen. Neues Ziel für die nächste Übernachtung ist der Camlin River, den ich bisher noch nie befahren habe.


Der Camlin River

Wir überqueren bei strahlendem Sonnenschein den Lough Ree. Bei Millstone Point sehen wir ein großes Emerald-Boot, das auf der falschen Seite der schwarzen Bojen vorbeifährt. Zum Glück passiert nichts und der Skipper bemerkt seinen Fehler. Als er kurz darauf das sichere Fahrwasser erreicht, nimmt er jedoch plötzlich direkten Kurs auf Lecarrow, weil er offensichtlich völlig die Orientierung verloren hat. Wir sind schon zu weit weg um ihn warnen zu können und verfolgen mit dem Fernglas die Ereignisse. Kurz bevor er in flaches Wasser gerät, bemerkt er jedoch erneut seinen Fehler und erreicht schließlich das korrekte Fahrwasser nach Süden. Es ist schon ziemlich unverständlich, wie schlecht vorbereitet und leichtsinnig sich einige Leute auf die großen Seen begeben.

Gegen 16 Uhr erreichen wir Tarmonbarry, biegen jedoch vor kurz vor dem Ort in den Camlin River ab. Nach ein paar hundert Metern erwartet uns eine alte Schleuse und glücklicherweise ist sogar ein Schleusenwärter anwesend. Wir helfen die Schütze zu kurbeln und die Tore zu öffnen und nur kurze Zeit später befinden wir uns in einem völlig von alten Bäumen überwucherten Kanalabschnitt. Noch ein kurzer Blick auf Richmond Harbour und schon befinden wir uns auf dem eigentlichen Camlin. Der Fluß ist relativ schmal, jedoch mit etwas Aufmerksamkeit problemlos zu befahren. Da er nur wenig Strömung hat, liegen viele Pflanzenreste im Wasser und man sollte ein Auge auf die Kühlwasserfilter haben.

Gegen 17:30 Uhr entdecken wir einen sehr schönen Platz für Bankmooring und machen das Boot an zwei stabilen Bäumen fest. Die Stelle ist perfekt für ein 37 Fuß-Boot, tiefes Wasser bis ans Ufer und zwei Ausbuchtungen, an der der Rumpf das Land berührt. Ich markiere die Stelle in meinem GPS-Empfänger mit einem Wegpunkt und beschließe diesen Platz auch unter Folter niemandem zu verraten. Wäre ja schade, wenn er beim nächsten Besuch besetzt wäre ;-).


Clondara Lock - Einfahrt in den Camlin

Nach einem ausgiebigen Abendessen tun wir uns die Ruhe an und erholen uns von den Folgen des Vortages.


Unser Bankmooring-Platz im Camlin

20.09.01 - Camlin bis Lough-Allen Kanal

Gegen 8:30 Uhr werde ich von der Sonne geweckt, die durch das Kabinenfenster blinzelt. Ich stehe auf, da wir heute eine längere Etappe vor und haben. Andreas hält es auch nicht mehr in der Koje und so legen wir gegen 9 Uhr ab, um uns auf den Weg in Richtung Lough Allen zu machen.

Der letzte Abschnitt des Camlin River in Richtung Shannon zurück ist relativ kurvig und es erfordert etwas Konzentration diversen Ästen und Gegenständen auszuweichen, die teilweise in die Fahrrinne ragen. Es geht jedoch alles problemlos und kurz darauf erreichen wir oberhalb von Tarmonbarry wieder das Hauptfahrwasser des Shannon. Nach ruhiger Fahrt erreichen wir die Schleuse von Roosky, wo wir zunächst einen Schleusengang in Gegenrichtung abwarten müssen. Ich nutze die Zeit zu einem kleinen Gespräch mit dem Schleusenwärter und helfe ihm die schweren Schleusentore zu bewegen.

Als ich an der Schleuse stehe, werde ich von Bruno angesprochen, der mit seiner Freundin auf einem Boot von Waveline unterwegs ist und meine Hinweise zu unserem Suchspiel verfolgt hat. Damit sind die beiden die Gewinner unseres Spieles und erhalten T-Shirts und eine "Hello Captain"-CD. Wir unterhalten uns noch ein wenig und ich mache Fotos von den beiden, bevor wir unsere Fahrt in Richtung Norden fortsetzen.

Da wir die Schleuse von Albert Lock noch vor der Mittagspause erreichen möchten, liegt der Gashebel nun "auf dem Tisch". Mein GPS zeigt eine Geschwindigkeit von 12 km/h an und wir nähern uns zügig dem nächsten Etappenziel. Kurz vor der Schleuse läuft ein Stahlrumpf-Boot von Tara Cruisers zu uns auf und versucht uns zu überholen. Da wir es jedoch etwas eilig haben, fahren wir mit Vollgas weiter und der "Verfolger" gibt schließlich auf, weil eine Eisenbahnbrücke vor uns auftaucht. Wir kommen rechtzeitig an der Schleuse an und können direkt hineinfahren. Auch unser "Verfolger" findet noch Platz und wir winken uns freundlich zu. Das kleine Rennen hat ihm offensichtlich auch Spaß gemacht.


Jamestown Canal

Nach der Schleusung lassen wir die übrigen Boote vorausfahren, da wir nun keine große Eile mehr haben und im engen Jamestown-Canal, wie vorgeschrieben, langsam fahren wollen. Die übrigen Boote halten sich leider nicht daran und fahren mit Vollgas weiter. Schade, daß viele Leute überhaupt keinen Sinn dafür haben, wo sie gefahrlos Gas geben können und wo man eher vorsichtig sein sollte.

Ohne weitere Ereignisse erreichen wir Carrick-on-Shannon, wo wir anhalten um nochmals unsere Vorräte zu ergänzen. Frank und ich reinigen das Boot von innen und außen, während Thomas und Andreas die Supermärkte plündern gehen. Aus unserem Lieblings-Takeaway bringen sie außerdem Burger und Chips mit.

Nach der kurzen Mittagspause fahren wir weiter in Richtung Leitrim, passieren den Abzweig des Boyle River und den gewundenen Flußabschnitt um Hartley Bridge. Hier sehe ich den ersten Eisvogel unserer Reise. Es soll nicht der letzte bleiben.


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(c) 2001, Stefan Kupner