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Südroute (Teil 1)
von Sabine Tobias

Mittwoch, 18.8.2004
Nach einem gemütlichen Frühstück verlassen wir gegen viertel vor neun das Haus Richtung Flughafen Köln-Bonn. Da ausnahmsweise mal kein Stau auf dem Kölner Ring ist, erreichen wir den Airport extrem früh und gehen erst mal Kaffee trinken.

Danach Check-In und ein kurzer Bummel, dann ist es auch schon Zeit zum Boarden. Wir starten mit einer Viertelstunde Verspätung, sind aber trotzdem pünktlich in Dublin. Unsere Koffer sind wie üblich bei den Letzten, Hauptsache sie sind alle da. Bei Hertz, wo wir unseren Mietwagen abholen ist reichlich zu tun, so dass es fast 1 ½ Stunden dauert bis wir Dublin verlassen können.

Auf dem Weg zu Waveline machen wir eine kurze Kaffeepause und einen längeren Einkaufsstop in Athlone. Kurz vor sieben erreichen wir die Marina, wo uns Berit und Romy schon erwarten und uns direkt zur Einweisung mit Jörg aufs Boot schicken. Wir bekommen die "Lobelia" wie gewünscht. Der Papierkram und die Theorie werden glücklich auf Morgen verschoben. Nach einer kurzen Einweisungstour richten wir uns auf unserem Kahn erst mal häuslich ein. Ein Blick zum Skipper der "Heather" nebenan, "Glatzkopf mit Bart" und Shannon- Info Wimpel? Kann nur Peter Kondler sein. Kurz darauf lernen wir auch Norbert kennen und verabreden uns für einen abendlichen Smalltalk, in dessen Verlauf wir gleich mehrere Angebote bekommen, die wir nicht ablehnen können. Gegen Mitternacht fallen wir müde in die Betten.

Donnerstag, 19.08.04
Nach dem Frühstück, gegen 10, erledigen wir im Büro die Formalitäten, erhalten Fernglas und Karte und schauen uns das unvermeidliche Video an. Danach bringen wir den Mietwagen nach Athlone, bummeln noch ein Stündchen durch die Stadt und nehmen in einer Sandwichbar unser Mittagessen ein, bevor Norbert uns am Shopping Center einsammelt. Auf dem Weg zurück zum Point halten wir noch kurz an einem Gartencenter, damit ich mich mit neuen Lobeliensamen eindecken kann. (Jetzt hat vermutlich jeder verstanden warum ich mir die Lobelia als Boot gewünscht habe.)

Den Nachmittag verbringen wir mit Norbert in den Inner Lakes, wo wir noch einige Fahrtricks und einen wunderschönen "Geheimplatz" gezeigt bekommen. Abends fahren wir noch auf ein Pint zum Coosan Point. Ich hab gar nicht gewusst, dass man im Stockdunklen mit dem Dinghi fahren kann. Hat schon was Abenteuerliches.

Freitag, 20.08.04
Ich wache gegen halb sechs auf, koche Kaffee und genieße die Ruhe und einen phantastischen Sonnenaufgang, bevor ich den Rest der Familie aus den Federn werfe. So schön wie es hier ist, so langsam wird es Zeit in Richtung Norden abzulegen, was wir gegen 9 Uhr auch tun. Die Fahrt über den See ist trotz der frischen Brise ein Vergnügen. In Lanesborough schauen wir uns den neuen Hafen an und fahren dann durch den Camlin weiter um dem Mittagspausenstau vor Tarmonbarry zu entkommen. Nach der Ausfahrt landen wir mitten in einer Armada von Emeraldbooten. Im Rooskylock amüsiert sich Tony köstlich dabei mich mit der klatschnassen Leine zu duschen. Selbst schuld, warum werfe ich das blöde Ding auch erst ins Wasser. Um halb fünf erreichen wir Dromod in strahlendem Sonnenschein, gehen im Brandywell essen und beenden den Abend mit Tee und einer Unorunde auf dem Boot.

Samstag, 21.08.04
Auch dieser Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein. Leider liegen wir auf der Schattenseite und frühstücken daher drinnen. Um halb elf machen wir die Leinen los und tuckern Richtung Carrick on Shannon. Wir bummeln dort durch den Ort und ergänzen unsere Vorräte. Danach geht es weiter in den Lough Key. Wir machen an Drumans Island fest, was sich als gute Idee erweist, denn auf der anderen Seite steppt aufgrund eines Pferderennens der Bär. Als wir nach einem Spaziergang durch den Park dort ankommen, beginnt gerade das letzte Rennen. Am Anlieger findet Tim gleich 2 neue Freunde, Dennis aus Dublin und Konrad aus Bingen.

Sonntag, 22.08.04
Heute verlässt uns das schöne Wetter. Schon beim Aufwachen ist der Regen nicht zu überhören und bleibt den Tag über unser treuer Begleiter. Nach der Schleuse habe ich das Gefühl nie wieder trocken zu werden. Wir schleichen Richtung Leitrim obwohl die Idee den B&B Kanal zu fahren in immer weitere Ferne rückt, Bloß kein Stress! In Leitrim sind die Anleger mehrreihig besetzt. Da hilft nur Wenden, was in diesem jetzt auch noch künstlich verschmälerten Kanal gar nicht so einfach ist. Wir legen im Privathafen von Battlebridge an und meine Männer machen sich zu Fuß auf den Weg nach Leitrim. Endlich komme ich dazu den Anfang dieses Berichts zu tippen. Nachdem die Crew eine Stunde später wieder vollständig ist wird der Rest des Tages geplant. Wir sind uns ausnahmsweise mal einig, keiner von uns hat Lust auf Schleusen in strömenden Regen, also bleibt nur noch die Südroute. Und so legen wir am späten Nachmittag wieder in Carrick an und vertrödeln den Rest des Tages auf dem Boot.


Montag, 23.08.04
Nachdem der Regen in der Nacht zeitweise sintflutartige Ausmaße angenommen hatte, freuen wir uns beim Aufwachen schon darüber einzelne Wolken in dem Grau in Grau erkennen zu können. Und ab 9 wagt sich auch die Sonne wieder heraus. Wir bleiben trotzdem auf unserer Südroute und legen zu Mittag in Drumsna an, wo wir bis zum frühen Nachmittag bleiben. Erst als sich der Himmel wieder bedrohlich verdüstert legen wir ab. Auf dem Weg nach Roosky machen wir noch einen Abstecher in den Lough Grange. Gegen sieben machen wir zwischen Brücke und Schleuse für die Nacht fest. Beim Kochen ärger ich mich mal wieder über die mangelnde Leistung des Gasherds, das Fleisch kocht eher als dass es brät. Am Ende schmeckt es doch, also was soll`s. Kurz nach neun bricht ein neuer Wolkenbruch los. Stört um die Zeit aber keinen mehr. Umso gemütlicher kann ich meinen Männern beim Spülen zusehen.

Dienstag, 24.08.04
Der Tag beginnt Wolken verhangen und kaum in der Schleuse beginnt es wie aus Eimern zu schütten. Unser Versuch die Tankstelle in Roosky anzufahren scheitert an der Überfüllung der Anleger. Wir beschließen mutig weiter gen Süden zu schippern. Der Tank ist ja noch über viertel voll. In Lanesborough ist er es nur noch fast und wir überlegen uns wie peinlich und gefährlich ein leerer Tank auf dem Lough Ree wäre. Also marschieren wir zur Tankstelle und bekommen zwei Riesenkanister und eine Sackkarre geliehen. Mit einem über halbvollen Tank fühlen wir uns schon bedeutend besser. Da sich inzwischen auch die Sonne wieder hervorgewagt hat gehen wir den See an und erreichen Killinure Point ohne Zwischenfälle. Tim findet wieder schnell neue Freunde und taucht nur zum essen kurz auf. Wir haben also genügend Zeit mal die Angel auszuwerfen. Pit's Versuche verlaufen erfolglos, dafür schaffe ich es in Rekordgeschwindigkeit das Teil zu ruinieren. Ich sollte die Nahrungsbeschaffung dem männlichen Geschlecht überlassen, und mich stattdessen um die Zubereitung derselben kümmern. Frau muss ja nicht alles können.

Mittwoch, 25.08.04
Nachdem wir ja schon vor einigen Tagen die gesamte heimische Planung über den Haufen geworfen und uns entschieden haben nur noch von Tag zu Tag zu entscheiden wohin und wie weit wir fahren, zieht es uns heute in den Inny River. Pit marschiert erst mal los Regenwürmer als Köder zu suchen und Tim verabschiedet seine neuen Freunde, für die heute die Heimreise nach Ulm beginnt. Gegen elf legen wir ab. Die Strecke über den See ist rau aber wir erreichen Inny Bay ohne Probleme. Nicht wie die Berliner, die gestern neben uns angelegt haben und erzählt haben, dass sie Sonntag im plötzlichen Regen ohne Scheibenwischer fast blind über den See gekommen sind. Im Inny legen wir am Ufer an und genießen unseren Lunch. Auch hier wird die Angel erfolglos ausgeworfen. Der arme Regenwurm ist also ganz umsonst gestorben.

Da der Wind etwas nachgelassen hat, fahren wir quer über den See nach Lecarrow. Der Kanal scheint vor einigen Tagen gemäht worden zu sein, das geschnittene Gras hat sich an beiden Ufern verteilt und die Fahrrinne ist ziemlich sauber. Wir ergattern noch einen der wenigen Anleger im Hafen und amüsieren uns über die Entenscharen, die versuchen jedes Boot zu entern. Mal sehen ob wir morgen auch noch lachen, wenn wir die Lobelia von der Sch... befreien müssen.

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(c) 2005, Stefan Kupner