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"Five Germans at the bar counter" (Teil 1)
von Stephan Otten
14.09.2002: Nach langer Zeit der Vorfreude, ging es am 14.09.2002 von Düsseldorf mit einem Air Lingus Flug nach Dublin los. Wir, das sind 5 Freunde aus dem Westen Deutschlands im Alter von 32-41 Jahren, die alle nun schon zum wiederholten Male eine Shannon Tour gebucht hatten. Wir sind Erich, Bernd, Rainer, Peter und Stephan, der Autor dieses Berichts. Obwohl der Flug eine halbe Stunde Verspätung hatte, tat dies unserer Stimmung keinerlei Abbruch.

Nach einem zweistündigen sehr angenehmen Flug und einer sehr sanften Landung in Dublin, nach etwas Gedränge am Gepäckband und einer kurzen Suche nach unserem Busfahrer konnten wir ziemlich schnell unseren Transfer nach Glasson beginnen, der ebenfalls zwei Stunden in Anspruch nahm. Während des Transfers verzogen sich die irischen Wolken. Hellblauer Himmel und strahlender Sonnenschein begrüßten uns. Dies wurde natürlich übereinstimmend wie folgt kommentiert: "Dies ist ja ein Wetter, um Helden zu zeugen". Kurz vor Glasson hatten wir plötzlich eine atemberaubende Sicht auf die Inner Lakes und wir konnten es kaum mehr aushalten, nun endlich das Boot zu übernehmen.

Bei Waveline ging dann alles sehr schnell. Direkt an der Marina wusste man sofort wer wir sind. Die Gepäckwägelchen standen bereit, wir wurden, noch bevor der Formularkram erledigt wurde, auf die Wavequeen geleitet und fanden sogar schon unsere vorbestellten Lebensmittel eingeräumt im Kühlschrank vor.
Dies hatten wir bisher noch nicht so erlebt. Nach Einweisung, Wassertanken und Erledigung der Formalitäten (Birgit macht mit Ihrem freundlichen Lächeln sogar einem das Pflichtvideo noch schmackhaft), konnten wir bereits gegen 16:30 Uhr nach Athlone starten. Der Anleger zwischen den Brücken in Athlone verlangt nun schon 10 Euro pro Nacht! Dafür hätte man allerdings den in Massen aufzufindenen Entenkot zwischenzeitlich mal entfernen können. Nach Vervollständigung unserer Lebensmittelvorräte (Tesco) stillten wir unseren Hunger nicht gerade typisch irisch in einem italienischem Restaurant namens Pavarotti unweit von Sean`s Bar.
Das Restaurant war gut besucht, so dass wir von einer akzeptablen Qualität ausgingen. Wir wurden auch nicht enttäuscht. Nur Bernd wäre fast daran verzweifelt, dass es dort kein Bier zu trinken gab.

Den Durst auf das irische Bier haben wir dann im "The Castle Inn" gelöscht, da Sean´s Bar leider restlos überfüllt war. Dieser Pub hat ein gemischtes eher jugendliches Publikum. Wir zählen uns aber noch nicht zum alten Eisen, so dass Bernd und ich gegen zwei Uhr morgens zusammen mit einigen Iren den Pub verlassen, um die erste Nacht auf der Wavequeen zu verbringen.

15.09.2002
Nach einer geruhsamen Nacht in Athlone begannen wir unseren ersten "vollen Tag" auf der Wavequeen. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Eiern und Speck, wie es sich in Irland gehört, begab sich Erich zur ersten Erprobung der Dusche in der Heckkabine. Nach einiger Zeit hörten wir jedoch einige wütende Formulierungen, deren Wiedergabe sich an dieser Stelle nicht geziemt. Die Pumpe, die für den Abfluss des Abwassers sorgte funktionierte nicht, so dass das Wasser nicht ablaufen konnte. Nach einiger Diskussion, wer denn nun Waveline anrufen sollte, rief ich halt Waveline an, um einen entsprechenden Service anzufordern. Was soll ich sagen? Alle Mitarbeiter bei Wavequeen scheinen ein sehr gutes Beschwerdemanagement-Seminar besucht zu haben. Jedenfalls reagierte Birgit sofort sehr freundlich und verständnisvoll und versprach uns unverzüglich einen Mitarbeiter vorbeizuschicken. Da wir vor lauter Nebel unsere Hand vor Augen nicht sehen konnten, war diese Zeitverzögerung durchaus zu ertragen, da es bei dieser schlechten Sicht ohnehin unmöglich war, wie geplant den Lough Ree zu überqueren.

Nach ca. 20 min erschien auch schon der Servicetechniker, der auch einige Zeit beanspruchte, die Pumpe wieder in Ordnung zu bringen. In dieser Zeit befasste ich mich mit der Lektüre des "Logbuches" der Wavequeen, wo einige interessante Berichte vermerkt waren. Es hatten wohl schon mehrere Mieter ein Problem mit der Dusche im Heck. Eine klare Empfehlung war noch vor Verlassen von Killinure Point, die Funktion der Pumpe zu überprüfen. Nun werde ich halt immer vor dem Ablegen diese Logbücher lesen. Wer lesen kann, ist halt klar im Vorteil. Nach erfolgreicher Reparatur verließen wir trotz Nebel dann doch gegen 12:00 Uhr Athlone in Richtung Norden. Im Lough Ree selbst wollten wir halt überprüfen, inwieweit wir die Markierungsbojen erkennen konnten. Dies war jedoch ein Ding der Unmöglichkeit, so dass wir unter aufmerksamer Beobachtung aller Markierungshinweise uns im Blindflug langsam aber sicher Richtung Hodson Bay vortasteten. Endlich konnten wir erleichtert die Umrisse des Hotels erkennen und entschlossen uns im dortigen Hafen eine Pause einzulegen, um bessere Sicht abzuwarten.

In der Waterfront Bar des Hotels war richtig was los. Das lag wohl unter anderem daran, dass dort live das Rennen der Formel I auf dem Bildschirm lief und die Mittagsküche wohl auch zahlreiche Iren in den Pub lockte. Nach Genuss von ein zwei Guinness oder Smithwicks in der Waterfront Bar, wagten wir gegen 14:30 Uhr einen zweiten Anlauf den Lough Ree zu überqueren. Mit viel Vorsicht und unter regelmäßigem Gebrauch des Fernglases konnten wir uns nun von Boje zu Boje orientieren, da es ein bischen klarer geworden war. Kurz vor Lanesborough klarte es dann plötzlich komplett auf und der Shannon erstrahlte im schönsten Sonnenschein, so dass wir beschlossen in gemütlicher Fahrt den Camlin River und Clondara bzw. Richmond Harbour anzusteueren.

Gegen 18:30 erreichten wir Clondara Lock. Der Lockkeeper hatte schon Feierabend, versprach aber am morgigen Tag gegen 9:15 Uhr uns zu schleusen. Ich dachte mir noch, dass bei dem sprichwörtlichen Arbeitseifer der Iren, wir am nächsten Morgen richtig Zeit für das Frühstück haben werden. Wir genossen so richtig diese einmalig ruhige und schöne Anlegestelle und beobachteten das wechselnde Farbenspiel in der Abendsonne. Rainer und ich versuchten ein paar Köderfische zu angeln, der Rest der Mannschaft begab sich noch vor dem Abendessen zu einem Pubbesuch in Richmond. Unser Chefkoch Rainer bereitete in der Zwischenzeit einen köstlichen Nudelauflauf vor, den die hungrige Meute dann auch mit Genuss verschlang. Den Abend haben wir dann in Richmond in der Camlin Bar ausklingen lassen. Im großen Saal bereitete sich eine Duett für die musikalische Untermalung eines Seniorentanzes vor. Nach und nach füllte sich der Saal und wir wurden zu Zeugen einer richtig netten irischen Tanzveranstaltung mit Tombola. Hauptgewinn war ein Flasche Whiskey. Um Mitternacht stießen wir auf Rainers Geburtstag an. Zahlreiche Guinness verfehlten nicht die entsprechende Wirkung, so dass sich die Stimmung mehr und mehr steigerte. Höhepunkt war natürlich die Ziehung des Hauptgewinns. Auch wir schauten gespannt auf die erworbenen Lose. Nach der Nennung der Losnummer meldete sich niemand. Anscheinend hatte niemand das große LOS gezogen, so dass man sich nach einiger Zeit dazu entschloss eine neue Nummer zu ziehen. Da ich gerade in der Nähe des Losbehälters war, wurde ich aufgefordert nun die Glücksfee zu spielen. Dieser Aufgabe kam ich natürlich gerne nach und es fand sich auch ein glücklicher Gewinner. So konnten wir nun nach einem sehr lustigen Abend langsam aber sicher den Fußmarsch zur Wavequeen antreten.

16.09.2002
Es brutzelten gerade die Spiegeleier in der Pfanne und wir dachten nun wirklich, uns ausgiebig Zeit zum Frühstück nehmen zu können. Dabei ließen wir die Uhrzeit ein wenig außer Acht. Pünktlich wie die Maurer erschien jedoch der Lockkeeper um 9:15 Uhr, um uns zu schleusen. Es hat sich halt viel in Irland verändert. So beschlossen wir das Frühstück ein klein wenig zu verschieben und zunächst den Schleusenvorgang hinter uns zu bringen. Nachdem wir hochgeschleust waren, empfahl uns der Lockkeeper doch einfach das Frühstück in der Schleuse einzunehmen, da die Anleger vor Richmond Harbour voll belegt waren. Gesagt getan. Nach unserem Frühstück starteten wir unsere Fahrt durch den Camlin River. In der Tat ist dies ein wunderbarer Abschnitt, den man auch mit einer sehr langsamen Fahrt nehmen sollte. Belohnt wird man mit einer wunderschönen Landschaft, zahlreichen Windungen des Camlin River und auch mit guten Aussichten auf Angelerfolg. Rainer hatte einen Biss, den er zunächst als klassischen Hänger identifizierte. Dies war wohl auch der Grund dafür, dass er den Fisch nicht hatte landen können. Im Verlauf des weiteren Tages sollte er doch noch dafür entschädigt werden. da er auf dem Weg nach Rooskey eine traumhafte Forelle landen konnte. Das Angelglück war ihm hold, schließlich hatte er ja auch Geburtstag.

Am frühen Nachmittag erreichten wir Rooskey, das wir schon auf zahlreichen Shannon Touren bestens kennen. Wohlwissend, dass die Lebensmittel in Irland nicht gerade billig sind, so waren wir doch unangenehm überrascht, das wir für ein paar Ergänzungen unserer Vorräte so viele Euros berappen mussten. Man konnte sich nicht dem Eindruck widersetzen, dass der Euro auch hier seine entsprechenden Auswirkungen hatte, wenngleich in Irland auch eine hohe Inflationsrate existiert. Da es noch viel zu früh war, um in Rooskey zu bleiben, steuerten wir nach unserem Einkauf und Wassertanken Dromod an, um hier den zahlreichen Empfehlungen auf shannon-info.de Folge zu leisten. Dromod ist, wie oft im Forum zu lesen, wirklich ein sehr beschaulicher Hafen. Zur Zeit jedoch fanden wir auch eine riesige Baustelle mit einer entsprechenden Lärmbelästigung vor. Wir testeten natürlich auch Jimmy´s Bar, die auch von zahlreichen Mitgliedern im Shannon Forum empfohlen worden ist. Das Wetter lud uns jedoch ein, Grange als unserem heutigen Etappenziel noch anzusteuern.

Es gibt nichts Schöneres als immer der Abendsonne entgegen durch die Carnadoe Lakes mit den zahlreichen Windungen Grange anzusteuern. Für uns alle jedes Mal ein absoluter Höhepunkt unserer Shannon Touren. Es ist mit der schönste Strecken-abschnitt auf dem Shannon!! Nach erfolgreichem Anlegemanöver gegen 19:00 Uhr knurrten uns die Mägen und unser Koch bereitete ein köstliche Hähnchenbrust in einer Zwiebel-Sahne-Sauce zu, die natürlich sofort zah-lreiche Abnehmer fand. Die Sahne forderte ihren Tribut, den wir nur mit einem Verdauungswhiskey befriedigen konnten. Es zeigt sich halt immer wieder, wie wichtig ein guter Koch für das allgemeine Wohlbefinden der Crew an Bord ist. Den Abend beschlossen wir dann im Silver Eel Pub, der sicher nicht zu den schönsten in Irland gehört, aber mangels Alternative nun mal in Grange ein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Bernd, Erich und ich hatten einen zünftigen Skatabend, wobei Bernd uns nach Strich und Faden zeigte, wer an diesem Abend er Meister war. Peter und Rainer übten sich im Pool Billard. Bevor wir uns dann wieder in die Kojen begaben, landete Rainer noch einen Aal, so dass unser Abendessen für den nächsten Tag schon gesichert war.


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(c) 2003, Stefan Kupner