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Mit dem Waveearl auf dem nördlichen Shannon
von Senta Meissl

Samstag: Nach 3 Wochen Herumzigeunern mit unserem Wohnmobil in der nördlichen Hälfte Irlands, die uns begeistert hat, holen wir vom Flughafen Dublin 3 Söhne und eine zukünftige Schwiegertochter ab, laden das Wohnmobil voll mit Essenssachen und fahren zum Killinure Point, um unsere Waveearl (die Wavequeen war leider schon ausgebucht) zu beziehen.

Wir bekommen eine Einschulung, das Dinghi mit Motor wird geholt und beim Festmachen gibt’s gleich das erste Bad im Shannon (unfreiwillig). Unter viel Gelächter werden Gepäck und Lebensmittelkartons in den Earl geschafft und alles lässt sich problemlos im reichlich vorhandenen Stauraum unterbringen. Ringsum überall das gleiche Bild. Die Scheiben der Boote laufen an, weil dampfende Abendbrottöpfe auf dem Tisch stehen und die Gläser in fröhlicher Runde erklingen


Waveearl im Heimathafen

Sonntag: Herrliches Wetter. Wir laufen um 9 Uhr aus. Unser „Fischer“ macht sich bereit. Am Ende des Lough Ree nahe Lanesborough beißt der erste Hecht. Unser Fischer ist begeistert. Die Schleuse in Tarmonbarry ist wegen Mittagspause geschlossen. Wir warten 1 Stunde und essen zu Mittag. Mit leichten Bauchkrämpfen wird die erste Schleuse gemeistert. Alles geht gut und voll Zuversicht geht’s zur nächsten Schleuse: Roosky.

Was macht denn das Boot vor uns? Es fährt schwungvoll hinein, dreht sich, stößt links an, dreht sich, stößt rechts an und zum Schluss fährt es mit dem Bug voran in die Schleusenmauer. Das Geländer wird stark eingedrückt und richtet sich wie durch Geisterhand wieder in die Originalposition. Nun sind wir dran, scheint doch so einfach - bis auch uns die starke Strömung ergreift und wir links anstoßen und rechts anstoßen, um uns dann kleinlaut an die Schleusenmauer zu legen. Nach unserer Schleusung geht der Lockwärter Mittagessen und die nächsten müssen warten. Dann kommt eine Brücke. Wir sind nicht sicher, ob wir das in der Höhe schaffen und lassen erst mal ein Boot mit 2 oben montierten Fahrrädern vorfahren. Als die durchkommen fahren wir auch. Alles geht glatt.

Wir fahren nach Dromod, wo es uns gut gefällt (außer, dass die Dusche kaputt ist). Wir liegen unmittelbar vor dem Bootseinlassplatz und ziehen das Boot später per Hand an eine andere Stelle, die frei wurde. Der Hafen ist voll, aber als spätabends noch ein Boot hereinkommt, ziehen die Besatzungen von 3 Booten ihre Boote an näherliegende Poller und so findet auch dieses Boot noch einen Nachtplatz.

Montag: Herrliches Wetter. Abfahrt von Dromod 10 Uhr. Wir fahren durch das Schilf und die Carnadoe Waters zum Kilglass Lough. Es ist wunderschön und friedlich, wir sehen viele Vögel und ich bedaure, kein Vogelbuch mitgenommen zu haben. Ich kann Reiher und Kormorane (?) erkennen, Schwäne, Enten und Haubentaucher. Vor dem Kilglass Lough fängt unser „Fischer“ den zweiten Hecht, wieder 55 cm groß und die allgemeine Begeisterung ist groß. Fotos werden gemacht.


Dromod Harbour am Morgen

Im Kilglass Lough geht unser Mutigster baden, findet das Wasser jedoch „ziemlich kalt“. Das will was heißen von jemand, der seine Sommer an einem österreichischen Gebirgssee verbringt und schon als Zweijähriger gebadet hat, bis er blau war. Wir fahren wieder zurück, flussaufwärts zum Albertlock (mechanische hydraulische Schleuse), wieder Mauerberührungen links und rechts.

Eines unserer Crew-Mitglieder wird krank, muss einen Virus eingefangen haben. Als wir in Carrick-on-Shannon eintreffen fühlt sich unser Patient sterbenselend und die beiden hauseigenen Ärzte verordnen ihm eine Nacht in einem nichtschwankenden Bett. Er wird im Landmark-Hotel untergebracht (pro Nacht 75 Pfund). Trotz Sorgen um unseren Patienten wird es abends im Boot sehr lustig, das Pumpklo gibt Anlass zu immer neuen Scherzen.

Dienstag: Herrliches Wetter. Wir schauen nach unserem Patienten. Er möchte sich noch erholen, wir lassen ihn versorgt mit Spritzen, die unsere Ärzte mit Ausweis in der Apotheke kaufen konnten, Tabletten und Handy zurück, morgen mittag werden wir ihn abholen. Um 10.30 Uhr fahren wir los, flussaufwärts, biegen in den Boyle River, durchfahren langsam eine Anzahl kleiner Loughs, währenddessen die Fischer, mittlerweile sind es zwei, ihre Angeln schleppen lassen, es ist überwältigend schön und erholsam.


Boyle River bei Cootehall

Ein Boot fährt parallel zu uns und die lustige Besatzung zeigt uns eine Flasche Whisky, wir sausen runter und zeigen, dass wir auch eine Flasche Whisky besitzen, die sausen runter und plötzlich stehen alle an Deck, jeder hat eine Flasche Whisky in der Hand. Wir müssen passen, unter allgemeinem Gelächter rauschen die anderen an uns vorbei.

Clarendon Lock, die Kaimauer raubt uns die Vorfahrt. Wir regen uns nicht mehr auf, so kleine Zwischenfälle gehören dazu, es passiert ja auch nie was. Wir sind am Lough Key. Hier ist es traumhaft schön. Wir liegen am Drummans Island. Das Wetter ist immer noch traumhaft schön. Wir spazieren durch den Märchenwald, sehen die Fairy bridge, die uns gut gefällt. Die Jugend fährt mit dem Dinghi zum Castle-Island. Nachdem sich unter Wasser ein Stein an das Dinghi herangepirscht hat und es rammte, geht die Fahrt etwas langsamer und mit Ausguck zur Inselbesichtigung. Es gibt einen neuen Kranken, der die Sache aber mit einem Extra-Schläfchen überwinden kann.

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