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Erste Urlaubsreise nach Irland im Jahr 2002 (Teil 9)
von Heidi und Werner Freitag

Clonmacnois04. Juli - Shannonbridge bis Hodson Bay

Eigentlich wollten wir ja früh aufstehen, aber es war bereits 9:00 Uhr als wir aus den Kojen krochen. Der Himmel sah nicht sehr verlockend aus, nach dem vergangenen Sonnentag ein trauriges Bild. Wir machten uns auf nach Clonmacnoise und tranken den Morgentee auf dem Shannon. Trotz der nun schon späteren Morgenstunde trafen wir kein anderes Schiff. In Clonmacnoise legen wir rückwärts an der Jetty die auf der stromzugewandten Seite liegt an. Wir ließen uns langsam hineintreiben und bekamen gleich Hilfe beim Festmachen. Zum ersten mal hörten wir: "A nice landing." und sind stolz darauf. Nun gab es erst einmal richtig Frühstück. Wegen der zahlreichen Schnellfahrer garnicht so einfach. Als wir fertig waren vertrieben wir uns die Zeit mit beobachten des Treibens am Anleger. Werner half beim Anlegen der nun doch zahlreicher erscheinenden Schiffe. Wieder einmal wollte er von Bord gehen und wuitsch war es passiert. Der Regen hatte den Steg glitschig gemacht und Werner war ausgerutscht. Er fing sich gerade noch ab um ein Bad im Shannon zu verhindern, aber der rechte Fuß war schon im Wasser. Nur gut, daß wir genügend trockene Jogginganzüge dabei hatten. Schnell eine neue Hose an und weiter ging es. So vergeht die Zeit bis wir nach Clonmacnois gingen. Wir bewunderten diesen historischen Ort, der landschaftlich so reizvoll liegt. Das Video in deutscher Sprache schauten wir uns natürlich an. Da es immer wieder regnete verweilten wir nicht lange im Freien.

Gegen 16 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Zuerst mal nach Athlone. Die Fahrt verlief ereignislos, nur die Landschaft und die Tiere am Weg ließen sie nicht langweilig werden. In Athlone angekommen war die Schleuse schon ganz schön voll, aber man wartete noch auf uns. Wir fuhren in die Mittelreihe und die Schleusung begann. 8 Schiffe waren bei diesem Schleusengang dabei. Irgendwie schienen es uns einige Skipper übel zu nehmen, daß der Lockkeeper unseretwegen gewartet hatte, wir trugen es mit Humor. Beim Auslaufen ging es noch ganz gesittet zu aber an der Brücke kam es zur Stauung. Offensichtlich versuchten noch einige Schiffe am Kai abzulegen und sich in die Reihe der aus der Schleuse fahrenden Schiffe zu schieben, außerdem wollten einige, die beim ausfahren warten mußte nun überholen. Dadurch mußten einige Schiffe langsam fahren oder sogar stoppen. Sofort war das Chaos perfekt. Werner schob sich durch die nachdrängenden Schiffe und dreht eine Runde unterhalb der Brücke, er wollte nicht in dem Gedränge herumgeschubst werden. Als Vorletzte in der Reihe fuhren wir dann durch die Brücke. Das Schiff hinter uns schien die 5 km/h-Regel auch nicht ernst zu nehmen und versuchte uns zu überholen. Werner ließ es auf eine Wettfahrt ankommen, die er gewann. Nun fuhren sie wieder in unserem Kielwasser. An der Jolly Mariners Marina ging Werner wieder auf 5 km/h und wieder drängelten die andern von hinten. Hier sahen wir das alte Hausboot wieder, das in Shannonbridge vor uns lag und dessen Skipper Werner beim Anlegen behilflich war. In Clonmacnois hatten wir sie auch schon kurz gesehen, waren aber wegen des Regens nicht weiter ins Gespräch gekommen. Nun winkten wir ihm ein letztes mal zu, auch wenn es keiner sah.

Hodson BayKurz vor der Ausfahrt in den Lough Ree überholten uns endlich unsere Verfolger. Werner winkte ihnen freundlich zu, wir sind doch nicht auf der Rennbahn und wenn manche Leute selbst auf dem Hausboot die deutsche Autobahnmentalität austoben wollen, sollen sie doch...

Das Wetter war schlimm, seit Clonmacnois regnete es ohne Unterbrechung. Wir wollten uns Hodson Bay ansehen und eventuell dort über Nacht bleiben. Also fuhren wir nicht Richtung Killinure Point sondern blieben am rechten Ufer des Lough Ree. Hinter Big Yellow Island konnten wir bereits das Hotel sehen und hielten darauf zu. Vor dem Hafen lagen bereits einige Schiffe am Außenkai, wir legten ebenfalls dort an und sahen uns erst einmal zu Fuß im Hafen um. Es waren noch ein bis zwei Plätze frei und da es vor dem Hafen doch ganz schön schaukelte legten wir ab und fuhren hinein. Wir fanden auf Anhieb ein Plätzchen, wo wir gerade hineinpassten. Auch hier fand sich sofort ein freundlicher Helfer, der uns die Leinen abnahm. Werner holte mit dem Bootshaken noch ein Dinghi aus der Lücke und drin waren wir. Die Lücke war wirklich nicht größer als unser Boot, Glück gehabt.

Heidi kochte Abendessen und Werner half ein bißchen dabei und unterhielt sich mit Heidi. Das Essen war wieder Spitze, obwohl wegen des Urlaubsendes eigentlich nur noch Reste vorhanden waren. Es ist eben schön, eine so gute Köchin zu haben. Nach dem Essen beobachteten wir noch ein bißchen das Treiben im Hafen, die Schiffe, die kommen und gehen. Der Regen ließ nicht nach und so machten wir unseren obligatorischen Spaziergang heute in Ölzeug. Das haute uns auch nicht um. Etliche Schiffe ließen den Motor laufen, vielleicht um das Wasser zum duschen zu erwärmen. Eigentlich ist das nicht zu verstehen, unser Wasser war noch sehr heiß und die anderen hatten doch auch nicht den ganzen Tag vor Anker gelegen. Endlich gegen 23:00 Uhr kehrte Ruhe ein und wir machten uns auch für die Nacht fertig. Noch zwei Tage, dann ging unser Flieger, mit Wehmut dachten wir daran. Traurig gingen wir zu Bett, der Regen klopfte uns in den Schlaf.

Killinure Point05. Juli - Lough Ree

Es war unser letzter Tag, wo wir Boot fahren durften. Wir hatten nicht so gut geschlafen, sei es weil wir Abschied nehmen müssen, oder weil es in diesem Hafen etwas unruhiger war. Wir mußten den Lough Ree von Westen nach Osten überqueren, also quer, was keine große Strecke ist. Trotzdem war es nicht gut auf dem See Geschirr auf dem Tisch stehen zu haben, denn der Wind bewegte bereits die größeren Zweige. Also machten wir erst einmal gemütlich Frühstück. Das Wetter war trüb aber nicht unfreundlich. Nach dem Frühstück ging es los. Der See empfing uns mit nicht zu großen Wellen, trotzdem schaukelte das Boot gelegentlich sehr. Im Schrank ging das Geschirr auf Wanderschaft aber es ging nichts kaputt. Wegen der Wellen hielten wir einen Nordostkurs, genau auf die Hexagon Shoals zu. Diese Stelle ist mit einer schwarzen Boje markiert und sehr gefährlich wenn man ihr zu nahe kommt. Deshalb drehten wir rechtzeitig nach Ost ab. Man merkte, das die Felsen, auch wenn sie nicht aus dem Wasser ragen, die Wellen brachen. Im nun deutlich ruhigeren Wasser umrundeten wir Hare Island und fuhren von Norden in die Inner Lakes ein. Außer uns hatten wir auf dem See nur ein anderes Schiff gesehen und das auf dem Südkurs von Athlone her.

Sonnenuntergang am Lough ReeDamit war unsere Bootsfahrt für dieses Jahr beendet. Wir legten an der Tankstelle an und fuhren vollgetankt auf den ersten Liegeplatz am Anleger. Nun erfolgte die Übergabeprozedur und wir machten 'Rein Schiff.' Nun ging es ans Kofferpacken, eine traurige Arbeit vor dem Heimflug. Die Sonne kam heraus und es wurde noch ein schöner Tag. Es war warm und eigentlich waren wir zufrieden, daß die ganze Arbeit bei offener Tür erledigt werden konnte. Ich stelle mir 'Rein Schiff' bei Regen gar nicht lustig vor. So konnten wir aber noch ein paar schöne Fotos von Killinure Point machen und erlebten einen sehr schönen Sonnenuntergang über dem Lough Ree.

Unseren letzten Abend beschlossen wir in den Killinure Chalets und probierten zum ersten mal Shepards Pie. Es schmeckt lecker und das Guinness natürlich auch. Langsam senkte sich die Nacht über Irland, und wir legten uns zur letzten Nacht in die Kojen.

Dieser Urlaub wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Auch wenn wir wieder kommen, es war das erste mal und es war wunderschön.

Bye Bye Ireland!

(c) 2002, Text: Heidi und Werner Freitag, Fotos: Heidi und Werner Freitag, Stefan Kupner. Alle Rechte vorbehalten.

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(c) 2002, Stefan Kupner